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ANÄSTHESIEFRAGEBOGEN

Liebe Patientin, lieber Patient, liebe Eltern,

 

bei Ihnen oder Ihrem Kind ist ein Eingriff geplant. Hierbei ist die Mitwirkung der anästhesiologischen Praxis Dr. Hahn mit Team zur Narkose, Überwachung und zur Schmerzausschaltung erforderlich.Bei der  Narkose  wird  zwischen zwei grundsätzlichen Möglichkeiten unterschieden:

 

1. Die Allgemeinanästhesie  (laienhaft Vollnarkose genannt)

Durch diese wird das Schmerzempfinden und auch das Bewusstsein ausgeschaltet. Man befindet sich in einem ruhigen, schlafähnlichen Zustand.Eingeleitet wird die Narkose in der Regel durch die Gabe von mehreren Medikamenten über einen Venenzugang. Die Aufrechterhaltung der Narkose  erfolgt über die kontinuierliche Gabe  weiterer intravenöser Medikament über eine Medikamentenpumpe und/oder die Zufuhr von Narkosegasen über einen vorher eingebrachten Tubus (Schlauch in die Luftröhre) oder eine Larynxmaske (Kehlkopfmaske)  Die moderne Narkose kann zwischenzeitlich so genau gesteuert werden, dass diese nahezu zeitgleich mit dem Ende des Eingriffs beendet werden kann. Erwachsene Patienten sind meist wenige Minuten später wieder ansprechbar, während Kinder hierzu häufig deutlich mehr Zeit benötigen. Diskrete Einschränkungen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit sind dagegen auch bei Erwachsenen noch über Stunden nachweisbar.

 

2. Die Regionalanästhesie (örtliche Betäubung)

Die Regionalanästhesie schaltet das Schmerzempfinden in  speziell vorgegeben anatomischen Bezirken aus. Grundprinzip ist die vorübergehende Blockade der Reizweiterleitung in den Nerven, die die verschiedenen Gefühlsqualitäten im Operationsgebiet vermitteln. Dies geschieht mit Hilfe von örtlichen Betäubungsmitteln, die für diesen Zweck ins umgebende Gewebe, in die Rückenmarksflüssigkeit oder in vorübergehend vom übrigen Kreislauf getrennte Blutgefäße gespritzt werden. Zur Erhöhung der »Treffsicherheit« suchen wir bei bestimmten Leitungs- und Regionalanästhesien die Nerven mit Hilfe schwacher elektrischer Reize auf; die richtige Plazierung zeigt sich durch unwillkürliche Bewegungen und Kribbeln im Versorgungsgebiet des betreffenden Nervs.Da die Wirkdauer örtlicher Betäubungsmittel beschränkt ist und eine erneute direkte Einspritzung häufig nicht mehr möglich ist, werden im Bereich des Wirkortes gelegentlich auch feine Schläuche (= Katheter) plaziert, um ein indirektes Nachspritzen zu ermöglichen.

 

Kombination

Neben dieser grundsätzlichen Alternative ist gelegentlich auch die Kombination einer Allgemeinanästhesie mit  einem regionalen Betäubungsverfahren sinnvoll. Beispielsweise um eine ganz »flache« Narkoseführung zu erlauben und eine sehr wirksame Schmerzausschaltung in der ersten postoperativen Phase zu gewährleisten.

 

Wahl der Anästhesieform

Für jedes Verfahren sind Vor- und Nachteile anzuführen. Wir werden das Verfahren vorschlagen, welches aus unserer Erfahrung für Sie oder Ihr Kind am besten erscheint.  Eine Entscheidung treffen wir letztendlich gemeinsam.

 

Kein Narkoseverfahren ist ohne Risiko

Das wird Sie zunächst  ein wenig überraschen, dennoch sind heute lebensbedrohliche Anästhesiezwischenfälle wie die Einatmung von Erbrochenem ( Aspiration), eine schwer beherrschbare Steigerung der Körpertemperatur (maligne Hyperthermie) oder ein Herz- und Atemstillstand selbst bei Patienten mit gesundheitlichen Vorbelastungen außerordentlich selten.Dies ist neben verbesserten medizinischtechnischen Möglichkeiten, vor allem auf die sorgfältige Erfassung von Risikofaktoren bei einem frühzeitigen Erstkontakt zwischen Patient und Anästhesist zurückzuführen.

 

Wir bitten Sie deshalb, den nachfolgenden Fragebogen sorgfältig auszufüllen!

 

Hier muss dem leider auch unter Ärzten weit verbreiteten Irrglauben widersprochen werden, daß vor örtlichen Betäubungen oder Eingriffen, bei denen der Anästhesist lediglich die vitalen Funktionen überwacht, weniger umfangreiche Informationen ausreichen.Beispielsweise kann bei keinem örtlichen Betäubungsverfahren ein hundertprozentiger Erfolg garantiert werden, so daß hier grundsätzlich mit der Notwendigkeit einer zusätzlichen Allgemeinanästhesie zu rechnen ist.Nach rückenmarksnahen Anästhesien treten gelegentlich Kopf- oder Rückenschmerzen sowie vorübergehende Blasenentleerungsstörungen auf, die eine Katheterisierung der Harnblase erforderlich machen können. In extrem seltenen Fällen wurde auch über Hör- und Sehstörungen sowie eine Querschnittssymptomatik berichtet, wobei unter der üblichen Plazierung  im unteren Lendenbereich eine direkte Rückenmarksverletzung aus anatomischen Gründen nahezu ausscheidet.Weitere seltene Risiken aller regionalen Verfahren sind Infektionen im Stichkanalbereich, Blutgefäß- oder Nervenschäden.Bedingt durch die erforderlichen Maßnahmen zur Sicherung der Atmung können bei Narkosen, insbesondere bei schadhaftem Gebiß und schwer einsehbarem Kehlkopf, gelegentlich Halsschmerzen oder Verletzungen an Naseninnenraum, Zähnen oder Kehlkopf entstehen.Loser Zahnersatz muß daher vor jeder Anästhesie entfernt werden. Meist nur vorübergehende, lagerungsbedingte Schäden lassen sich trotz aller Sorgfalt nicht immer vermeiden.Kreislaufreaktionen im Sinne von Herzrhythmusstörungen, Blutdruckanstieg oder -abfall mit den entsprechenden Folgen für Durchblutung und Gefäßbelastung können bei jedem Anästhesieverfahren und auch Nebeneingriffen wie z. B., fremdblutsparenden Maßnahmen auftreten, sind aber in aller Regel schnell beherrschbar.

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